RESONANZ.

/Stellungnahme./ Liebe Frau G., die Frage nach der „Ver-WERT-ung“ resp. der „Ver-WERT-barkeit“ künstlerischer Arbeit geht meiner Ansicht nach grundsätzlich und immer in eine verkehrte Richtung. Und es ist schon seltsam, dass gerade diese Ansätze derzeit wie Pilze aus dem Boden schiessen. Klar. Weil es dann wieder GELD bringt. „Kreativwirtschaft“ nennt man das dann. Was DER Künstler, resp. DIE Künstlerin wirklich braucht ist etwas ganz anderes: nämlich den RAUM, ihr Angebot zu entwickeln, es sichtbar zu machen und in einen fruchtbaren, d.h. wertschätzenden und wertformenden Dialog mit der Gesellschaft zu bringen. Dieser RAUM aber ist im Wesentlichen ein Resonanzraum, den IHR nur wieder die Gesellschaft bieten kann. Indem sie IHR das, was SIE macht, auch „abkauft“. Und das heisst aber zunächst einmal: indem sie sich IHR und ihrer Arbeit zuwendet, sich dafür öffnet, sich dafür interessiert, sich damit auseinander setzt, sich davon anstecken lässt, daran „glaubt“ und auf diese Weise dort hinein „investiert“. Genau an diesem Punkt könnte und sollte meiner Ansicht nach ein Beratungsansatz für Kunstmenschen sinnvoll ansetzen: DER Berater wie auch DIE Beraterin als Gegenüber. Ein winzig kleiner Ausschnitt von Gesellschaft als Gegenüber. Ein Proberaum. Ein Übungsraum. Eine Investition, die sich für beide Seiten lohnen könnte!

Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was ich meine?

Herzliche Grüße
K.M.